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Die ersten Wochen im Hinterland Ghanas

Ich lebe jetzt schon mehr als 3 Wochen hier in Damongo bei meiner Gastfamilie und die Zeit verging wie im Flug. Ich habe viele Sachen zum ersten Mal erlebt und gesehen. Das ging vom halben Weltuntergang in meinem Zimmer bis zur Gänsehaut in der Kirche.

Das Leben, das ich hier im Moment erfahren darf, ist sehr einfach. Zum Duschen benutze ich einen großen Eimer und einen kleinen Becher, die Zähe putze ich unter freiem Himmel und das Wasser zum Kochen kommt aus einem der großen Wassertanks die hier im Hof stehen. Und ganz ehrlich, das ist überhaupt kein Problem, die zwei Meter bis zum Wassertank merkt man gar nicht. Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich sehr gut. Meistens sitzen wir abends wenn es etwas kühler geworden ist draußen im Hof und reden noch ein bisschen. Dar ich hier auch aktiv in der Familie leben soll, helfe ich beim Essenkochen oder versuche mich selber als Koch. Aber meistens helfe ich mit Fufu zu stampfen. Fufu ist so was wie das Landesgericht hier. Es ist ein teigartiger großer Kloß der, zusammen mit verschiedenen Saucen, mit der Hand gegessen wird.

Die Zeiten in der Mama für mich die Wäsche gewaschen hat ist jetzt vorbei. Ich habe das erste Mal meine komplette Wäsche, zusammen mit meiner älteren Gastschwester, per Hand gewaschen und getrocknet. Es hat sogar ein bisschen Spaß gemacht, aber zum Großteil war es einfach nur sehr anstrengend und ich bin froh es nicht jeden Tag machen zu müssen.

Hier ist momentan Regenzeit. Meistens regnet es nur am Abend und tagsüber ist es warm und trocken. Aber wenn der Regen kommt, dann mit all seiner Gewalt. Direkt in der ersten Woche spürte ich das sogar in meinem Zimmer. Mein ganzes Zimmer war mit einer dünnen Sandschicht bedeckt(sogar das Bett war voll mit Sand) und auf dem Boden stand das Wasser. Und das alles weil ein Fenster gerade zwei Minuten wirklich nur ein bisschen auf war. Als es zu war sickerte aber trotzdem noch Wasser durch den Rahmen weil der Regen so gegen die Wand preschte.

Kommen wir zum Kids Club, meiner Arbeitsstelle. Der Kids Club Damongo ist zum größten Teil eine Bücherei für Grund- bis Senior High Schule. Den Kinder und Jugendlichen wird dort aber auch ermöglicht Brettspiele, Basketball, Fußball und vieles mehr zu spielen. Svenjas und meine Aufgaben bestehen darin, in der Bücherei zu helfen, nachmittags die Kinder zu betreuen und den Kids Club zu sanieren bzw. in Stand zu halten. Die Arbeit ist sehr gut wenn was los ist und langweilig wenn nur wenige Kinder oder Jugendliche da sind, dann schnapp ich mir meistens mein Buch und lese. Ich lese generell sehr viel, da man doch an manchen Tagen sehr viel Zeit hat und langsam verstehe ich was manche Menschen so am Medium Buch fasziniert.

Last but not least: Der Gottesdienst

Eine Gemeinde, die jeden Sonntag zwei Stunden den Gottesdienst besucht welchen man teilweise von draußen mitfeiern muss, weil die Kirche zu voll ist, sagt einiges über die Qualität des Gottesdienstes aus. Und ich bin jetzt ein Teil von ihr. Auch wenn der Gottesdienst zwei Stunden dauert wird mir höchstens langweilig, wenn die Predigt auf Gunja wiederholt wird, da ich einfach nichts verstehe. Die restliche Zeit vergeht wie im Flug und wenn einer der drei Chöre einsetzt ist das jedes Mal einfach fantastisch, besonders wenn Gospellieder gesungen werden. Die ganze Gemeinde bewegt sich im Takt oder klatscht dazu. Und wenn man dazu dann noch eine alte Frau sieht die sich tanzend nach vorne zur Abgabe der Kollekte begibt dann begeistern einen dieser Moment einfach nur noch.


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